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Schlafstörungen fördern Depressionen

In meiner täglichen therapeutischen Arbeit stelle ich seit mehreren Jahren fest, dass

Schlafstörungen fördern Depressionen

Schlafende entspannte Frau, Schlafstörungen führen zu Depressionen

In meiner täglichen therapeutischen Arbeit stelle ich seit mehreren Jahren fest, dass Schlafstörungen deutlich zunehmen. Viele Menschen unterschiedlicher Altersstufen leiden vermehrt unter Ein- und Durchschlafstörungen. Die Gründe sind vielfältig, besonders jedoch tritt die zunehmende Geschwindigkeit in der modernen Arbeitswelt verbunden mit dem Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen, als Auslöser in den Vordergrund. Das löst verstärkt inneren Druck und Unruheprozesse aus. Dies führt zu einer Übererregung im vegetativen Nervensystem, das Schlafhormon Melatonin wird dadurch nicht in ausreichender Menge produziert, wir drehen uns unruhig im Bett hin und her und finden nicht mehr in einen gesunden Schlaf. Den Satz: „Ich kann nicht mehr richtig schlafen“ haben wir sicherlich alle schon einmal gesagt, ohne uns bewusst zu sein, welche Folgen das langfristig für unsere Gesundheit haben kann. 

Gesunder Schlaf ist zentral für die Regeneration unseres Körpers und unseres Gehirns. Nur in Ruhephasen verarbeitet unser Gehirn die Informationen weiter, die im Laufe des Tages auf es einprasseln. Es leert im Schlaf sozusagen seinen Arbeitsspeicher und verarbeitet die Informationen im Kurz- und Langzeitgedächtnis weiter. Gleichzeitig schafft es damit Raum für neue Informationen des kommenden Tages. Bekommen wir nicht ausreichend Schlaf, kann dieser Verarbeitungsprozess nicht vollständig durchlaufen werden, mit der Folge, dass wir uns morgens schon müde und gerädert fühlen. Die Leistungsfähigkeit sinkt, wir bekommen zunehmend Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, werden gereizt, Kleinigkeiten regen uns auf, die Nerven liegen zunehmend blank.

Anhaltende Schlafstörungen über Monate oder Jahre hinweg beeinflussen negativ unsere Stimmung und können sogar Depressionen auslösen. Schlafstörungen gelten allgemein hin als eine typische Folge einer Depression, sie können aber das Risiko ernsthaft an einer Depression zu erkranken deutlich erhöhen. Im Vergleich zu Menschen mit gesundem Schlaf steigt das Risiko der Erkrankung um den Faktor zwei- bis vierfach an. Daher ist es wichtig, auftretende Schlafstörungen so früh wie möglich therapeutisch behandeln zu lassen. 

Die gesundheitlichen Folgen von Schlafmangel (Insomnia):

Im Schlaf finden unterschiedliche Prozesse statt, die für unser Wohlbefinden unerlässlich sind: Der Stoffwechsel reguliert sich, das Immunsystem erholt sich, das Gehirn verarbeitet Informationen weiter, Zellen erneuern sich.

Schlafmangel führt schon nach kurzer Zeit dazu, dass wir uns müde und schlapp fühlen, das dabei ausgeschüttete Stresshormon Cortisol führt zu vermehrten Heißhungerattacken auf Süßes und Fettiges, die Gesundheit verschlechtert sich zunehmend.

Auf körperlicher Ebene kann Schlafmangel sich folgendermaßen auswirken: 

Gewichtszunahme 
Bluthochdruck 
erhöhte Infektanfälligkeit 
Kopfschmerzen 
Anstieg der Blutzuckerwerte
frühzeitige Hautalterung 
Auf psychischer Ebene kann Schlafmangel zu folgenden Auswirkungen führen:

verstärkte Müdigkeit und Erschöpfung am Tag
zunehmende Reizbarkeit und Aggressivität
geringerer Antrieb nachlassende Konzentrations- und Gedächtnisleistung
höhere Stressanfälligkeit
Schlafstörungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, beschleunigen den Alterungsprozess und können die Hirnleistung nachhaltig vermindern. Das Risiko steigt für Übergewicht, riskantes Suchtverhalten und verschiedene Erkrankungen beispielsweise:

Diabetes
Herz-Kreislauferkrankungen
Schlaganfälle
Depressionen
Wie fördern Schlafstörungen Depressionen?

Unser Schlaf wird hormonell über Prozesse in unserem vegetativen Nervensystem im Stammhirn gesteuert. Dieses unterteilt sich in Sympathikus, unserer Warnzentrale für drohende Gefahren, und dem Parasympathikus, der für Schlaf, Verdauung und regenerative Prozesse zuständig ist. Gesunder Schlaf führt über die Aktivierung des Parasympathikus zu einem Anstieg des Schlafhormons Melatonin, das mit zunehmender Dunkelheit am Abend vermehrt ausgeschüttet wird.

Bei Schlafstörungen findet diese Ausschüttung von Melatonin jedoch nur sehr reduziert statt, da andauernder Stress zu einer permanenten Aktivierung des Sympathikus und damit zur Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol führt. An ruhigen Schlaf ist nicht zu denken, da unser vegetatives System sich wie in der Steinzeit bereit macht für Angriff, Verteidigung und Flucht. Werden die Stress auslösenden Situationen und negativen Gedankenspiralen nicht aufgelöst, führt dies zu einer permanenten Anspannung im vegetativen Nervensystem. Hinzu kommt, dass unser Gehirn andauernden Schlafmangel als weiteren Stressor empfindet und vermehrt Cortisol ausschüttet. Bei vielen Menschen, die ich behandelt habe, war zuvor dadurch eine Angst, überhaupt nicht mehr schlafen zu können, entstanden. Diese Angst vor einer weiteren schlaflosen Nacht erhöht zusätzlich die Ausschüttung der Stresshormone und ein Teufelskreis aus Angst und Schlafstörung entsteht.

Der innere Dauerstress führt zu enormen körperlichen und psychischen Belastungen. Die fehlende Regeneration in der Nacht verstärkt psychisch Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Der Betroffene hat das Gefühl, nichts gegen die Schlaflosigkeit unternehmen zu können und fühlt sich der Situation hilflos ausgeliefert. Diese negativen Gedankenspiralen und Gefühle führen zunehmend in eine depressive Verstimmung, aus der sich eine behandlungsbedürftige Depression entwickeln kann.

Schlafmangel verändert darüber hinaus die Kommunikation zwischen dem Frontallappen des Gehirns und der Amygdala im limbischen System, unserem Gefühlszentrum.

Der Frontallappen reguliert kognitive Prozessen wie beispielsweise logisches Denken, Lernen und Problemlösen. Die Amygdala als Teil des limbischen Systems steuert die Bewertung emotionaler Reize und damit unsere Gefühle.

Chronischer Schlafmangel stört die Verarbeitung dieser Prozesse im Gehirn, sodass auf emotionale Reize nicht mehr angemessen reagiert werden kann. Gefühle von Ungeduld, Überforderung, sich nicht mehr freuen zu können, nehmen zu und verstärken depressive Verstimmungen bis hin zur Depression.

Wie hilft Hypnose bei Schlafstörungen?

Mit medizinischer Hypnose ist es möglich, selbst seit Jahren bestehende Schlafstörungen wirkungsvoll und nachhaltig zu behandeln. Dabei werden insbesonders die Stressursachen und bestehende tiefer liegende Ängste aufgelöst. Es findet durch die Hypnose eine positive Veränderung der inneren Sicht auf die Welt statt, gedankliche Stressoren werden abgebaut, es entsteht mehr innere Ruhe und Gelassenheit.

Medizinische Hypnose hat die Möglichkeit im vegetativen Nervensystem die durch Schlafstörungen entstandene Dysbalance zwischen Sympathikus und Parasympathikus wieder zu harmonisieren und in die natürliche Balance zurück zu führen. Die emotionale Bewertung von Gedanken und Situationen wird im limbischen System positiv verändert. Die Stimmung verbessert sich, mehr positive Gefühle und Gedanken entstehen, die Botenstoffe Serotonin, Endorphin und Dopamin werden vermehr ausgeschüttet.

Das vegetative Nervensystem lernt wieder in seinen natürlichen Schlaf- Wachrhythmus zurückzufinden. Ein- und Durchschlafen wird wieder möglich und tiefe Regenerationsprozesse werden eingeleitet.

Mit der medizinischen Hypnose helfe ich Ihnen einen Weg heraus aus der Schlafstörung hin zu mehr innerer Gelassenheit und Lebensfreude für sich zu finden.

Protrait Vera Hanisch, Hypnosetherapie

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